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Der Wald – Zahlen, Fakten & Holz

Der Wald liefert uns Holz und sauberes Wasser, schützt die Umgebung vor Stürmen, Lawinen, Steinschlag und Erosion. Zudem ist er Wasserspeicher, indem er Regen aufnehmen und festhalten kann wie ein Schwamm und damit verhindert, dass Hochwasser entsteht. Im Waldboden wird das Wasser gefiltert und gespeichert.

Zahlen und Fakten

Etwa 32 % der Landesfläche Deutschlands sind bewaldet, wobei wir allein in Bayern 2,6 Mio. ha Wald vorfinden, gefolgt von Baden-Württemberg mit 1,4 Mio. ha und Niedersachsen mit 1,2 Mio. ha.

In Deutschlands Wäldern kommen 1.216 Pflanzenarten vor, inklusive Flechten und Moose sind es sogar 2.892. 76 Baumarten finden wir im deutschen Wald, wovon die Fichte mit 25 % die am häufigsten vorkommende Baumart ist und ihr die Kiefer mit 23 %, die Buche mit 16 %, die Eiche mit 10 % und die Birke mit 5 % folgt. 25 % des deutschen Waldes sind geschützt nach Natura 2000.

117,4 Mio. cbm Holz wachsen pro Jahr nach, 62 Mio. cbm werden pro Jahr geerntet.

Wem gehört der Wald?

47,9 % sind im Privatbesitz
30,1 % gehören den Ländern
18,5 % gehören Städten und Kommunen
3,3 % gehören Bund und Treuhand

Bekannte deutsche Waldgebiete

Das in Süddeutschland bekannteste und nahegelegenste Waldgebiet ist die Schwäbische Alb. Weitere größere Waldgebiete im Süden Deutschlands befinden sich im Schwarzwald, in den Bayerischen Alpen und im Bayerischen Wald.
In Mitteldeutschland befinden sich einige Waldgebiete wie der Spessart, Odenwald, Pfälzerwald, Hunsrück, Taunus, Westerwald, Harz etc.
Im Osten sind das Erzgebirge, der Thüringer Wald, die Sächsische Schweiz, der Spreewald und die Müritz am Bekanntesten.
Im Norden finden sich nur vereinzelt noch Waldgebiete, wie z.B. die Lüneburger Heide oder der Sachsenwald.

Holz als Rohstoff

Das Holz unserer Wälder ist als Baumaterial und Brennstoff unverzichtbar. Holz wird genutzt, um Wärme zu erzeugen und um Häuser, Brücken, Werkzeuge, Möbel, Musikinstrumente etc. zu bauen. Oft sind wir uns gar nicht bewusst, dass wir gerade den Rohstoff Holz nutzen. So besteht Papier aus Holzfasern, die man Zellulose nennt. Aus dem Rohstoff Holz gewonnenen Papier werden z.B. Zeitungen, Bücher, Brötchentüten, Küchenrollen und Toilettenpapier gemacht.
Um Wälder zu bewahren, ist es wichtig, sie nachhaltig zu bewirtschaften, d.h. dass dem Wald nur so viel Holz entnommen wird, wie auch wieder nachwächst.

Holz als Klimaschützer

Fast jeder weiß, dass Waldluft besonders sauber und gesund ist – aber warum ist sie das?
Zum einen filtern die Blätter und Nadeln der Waldbäume Verunreinigungen und Staub aus der Luft. Zum anderen (und noch wichtiger) ist, dass die Bäume und Pflanzen des Waldes Fotosynthese betreiben können. Aus Sonne, Wasser und Kohlendioxid (CO²) der Luft erzeugen sie Zucker und Sauerstoff und damit unsere Luft zum Atmen. Aus dem Zucker entstehen neue Triebe, Knospen, Blätter, Blüten, Früchte, Rinde, Wurzeln und Holz. Im Holz wird der Kohlenstoff aus der Luft gespeichert.
Mit Holz können außerdem energieintensive Rohstoffe wie Metall, Plastik oder fossile Brennstoffe ersetzt werden. Damit wird weniger CO² freigesetzt, was dem Klima hilft.

Holzernte

Bevor wir Bretter und andere Holzprodukte kaufen und verwenden können, muss das Holz im Wald erst einmal geerntet werden. Bäume, die entnommen werden sollen, werden markiert. Waldarbeiter und Waldarbeiterinnen fällen die Bäume mit Motorsägen, entfernen die Äste und trennen den Stamm in Abschnitte. Oft übernehmen heute moderne Holzerntemaschinen diese Arbeit. Sie fahren in Rückegassen, was den Wald und den Waldboden schont. Von dort wird das Holz an den Waldweg gebracht und gestapelt. Diese Stapel nennt man Holzpolter. Lastwagen holen dann das Holz ab und fahren es zum Sägewerk.
Wo gerade Holz geerntet wird, besteht Lebensgefahr. Für die Holzernte gesperrte Waldflächen dürfen nicht betreten werden. Auch das Klettern und Laufen auf den Holzpoltern ist sehr gefährlich und ist deshalb verboten!

Problem Klimaerwärmung

Anhaltende Dürre und Hitze erschweren den Bäumen die Wasserversorgung und führen zur Schwächung der Abwehrfähigkeit. Bäume werden dadurch geschwächt und anfällig für Insektenfraß (Borkenkäfer). Sie befallen sie, nagen ungestört unter der Rinde ihre Gänge und zerstören die lebensnotwendigen Wasserleitungen. Die Bäume trocknen aus und sterben.
Abhilfe können hier Mischwälder schaffen. Sie sind widerstandsfähiger gegen Klimakrisen als Monokulturen. Die verschiedenen Bäume haben unterschiedliche Überlebensstrategien, z.B. flache oder tiefe Wurzeln, bevorzugte Standorte wie Schatten oder Sonne. Wälder im richtigen Mix können Dürren und Stürme besser überstehen und sind aufgrund ihrer Vielfalt auch besser vor Schädlingen geschützt und schaffen zudem einen abwechslungsreichen Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren (Biodiversität). Durch die gezielte Bewirtschaftung des Waldes im Forstbetrieb sollen unsere Wälder fit und gesund bleiben.

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