Gänseblümchen, lat. Bellis perennis
“Kannst du mit einem Fuß sieben Gänseblümchen erfassen, ist der Frühling da”, so heißt es in England und ja, sogar meine Kleinen kennen dieses Sprichwort und freuen sich jedes Jahr über die kleinen weiß-gelben Blümchen, mit denen man die ersten kleinen Blumensträuße, oder auch kleine Ketten gestalten kann. Mich erinnert das Gänseblümchen immer ein wenig an die Jugendzeit: “Er liebt mich, er liebt mich nicht.”
Ihren Namen hat das bei uns heimische Gänseblümchen von Gänseweiden, auf denen sie wunderbar wachsen. Für Gänse ist das kleine Blümchen scheinbar ein Leckerbissen und mit jeder genossenen Blüte wird der Wachstum weiter angeregt, wodurch Blütenteppiche entstehen können.
Aufbau:
Von der am Boden liegenden Blattrosette wächst ein blattloser Stengel mit einem einzelnen Blütenkörbchen von einer Größe bis zu drei Zentimeter hinauf. Das Körbchen ist von weißen Zungenblüten umgeben, die an der Spitze auch rosa verfärbt sein können. Mittig des Blütenkörbchens liegen die gelben Röhrenblüten.
In Europa kann es ganzjährig blühen, wobei es in unseren Breiten über die kalten Wintermonate vom Schnee verdeckt werden kann und sich bei der Kälte auch gerne einzieht.
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Pflanzung / Verwendung:
Auf Wildwiesen, in Parks und Hausgärten, aber auch am Wegesrand fühlt sich das Gänseblümchen an hellen Standorten mit nährstoffreichen Boden am wohlsten. Seine Ausläufer wandern und bilden so immer wieder neue Pflanzen, die im Winter bis zu -15°C aushalten können, aber bei milderen Temperaturen wieder zum Vorschein kommen.
Das Rasenmähen macht dem Blümchen nichts aus – es kommt immer wieder und erfreut sich sogar über den gekürzten Rasen, da so die hochwüchsigen Wildblumen gekürzt werden, welche ihr die Sonnenstrahlen nehmen könnten.
Bei Regen und nachts werden zum Schutz der Blüte die weißen Zungenblüten um den Blütenkorb gelegt und anschließend der Kopf hängen gelassen.
Heilkunde:
In der Naturheilkunde wird das Gänseblümchen gern und hauptsächlich für Bronchitis und Hautleiden wie Juckreiz, Entzündungen oder Akne verwendet. Im Jahr 2017 war es “Heilpflanze des Jahres”.
Die Monate April bis August werden zum Sammeln des Blümchens empfohlen, da hier die Wirkstoffe am höchsten vorhanden sind. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass nicht an Straßenrändern oder auf Wiesen gesammelt wird, an welchen viele Hunde zu Besuch sind. Am besten eignet sich natürlich der eigene Garten – wenn vorhanden. Die Ernte sollte dann auch schnell verarbeitet und trocken verschlossen gelagert werden.
Inulin, Saponine, Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe sind unter anderem Wirkstoffe, die das Gänseblümchen als schleimlösend, auswurffördernd, entzündungshemmend und für die Haut juckreizlindernd und wundheilung anpreisen.
Verwendung:
Ich lege gerne Gänseblümchen in Salz ein und verwende die Blümchen-Salz-Mischung dann für die Badewanne. Salz desinfiziert Wunden und entfernt tote Hautschuppen; die Gänseblümchen wirken wundheilend – perfekt also für unseren Neurodermitiker.
Als Tee wirkt es bei Bronchitis auswurffördernd, kann aber auch Hautkrankheiten lindern. Bei meinen Kindern kommt das super toll an, wenn mit dem Löffel der Imkerhonig eingerührt werden darf, während ein Blümchen noch mit im Tee schwimmt. Für den Tee entweder 1TL getrocknete Blüten / getrocknetes Kraut, oder 2 TL frische Zutaten verwenden.
Im Salat schmeckt das Gänseblümchen übrigens leicht nussig und hat einen kleinen Hauch von Feldsalat. Da macht Essen und Gesundwerden gleich noch mehr Spaß.