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Traubenhyazinthe, lat. Muscari

Für mich als Gartenfreundin sind Traubenhyazinthen die Pflanzen, die mir bei ihrem Anblick im Frühjahr, die erste Frühjahrsfreude bereiten – vor allem, wenn ich wieder ein paar Bienchen um sie herum summen sehe.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs die Traubenhyazinthe massenhaft in Weinbergen. Der Rückgang dieser Frühjahrsblüher in diesen Regionen ist unter anderem den tiefen Bodenbearbeitungen und der damit verbundenen Zerstörung der Zwiebeln geschuldet.

Aufbau:

Die Zwiebel der Traubenhyazinthe ist eiförmig und bis zu 3cm dick. Anhand der trockenen Zwiebelhaut kann ungefähr abgeschätzt werden, in welchen Farben die Blüte erscheint: silbrige Zwiebeln deuten auf weiß, bzw. cremefarbene Blüten hin; rötliche Zwiebeln auf blau, violett, oder rosa Blüten.

Die Blütezeit ist je nach Witterung von März bis Mai.

Pflanzung / Verwendung:

Als Gesteck für die Wohnung, oder auch für den Terrassentisch sind sie im Frühjahr gern gekaufte Pflanzen. Aber auch selbst lassen sich solche Dekorationen leicht zaubern, da die Hyazinthe im Knospenstatus lediglich um die Wurzel herum Erde benötigt.

Oft bekomme ich mit, dass die Zwiebelpflanzen nach ihrem Dasein als Dekoration einfach entsorgt werden, obwohl sie im nächsten Frühjahr in unseren Gärten wieder erblühen und dadurch unseren Bienen die erste Frühjahrsmahlzeit ermöglichen könnten.

Von Gärtnereien wird hierzu oft empfohlen: die verblühten Stängel abschneiden, den Wurzelballen ausklopfen, die Zwiebeln auseinander pflücken, säubern und bis zur Auspflanzung ab Oktober dunkel und trocken lagern. Ich persönlich setze die Blumenzwiebeln auch im Frühjahr in die Erde, wenn ich die Hyazinthen teilen muss, da sie zu viele an einem Platz werden – bisher wurde ich immer im darauffolgenden Jahr mit tollen Blüten empfangen.

Gepflanzt sollten sie mit dreifacher Zwiebeltiefe und einem Abstand von ca. 10 bis 15cm werden.

An warmen, geschützten, aber auch mit viel Sonne bestückten Standorten mit durchlässigen und humosen Boden fühlen sich die Traubenhyazinthen wohl. In unserem Garten scheinen sie sich an jegliche Standorte angepasst zu haben, denn hier wachsen sie sowohl an leichtlehmig-schattigen Standorten als auch in der direkten Sonne mit durchlässigem Boden.

Warme und trockene Sommer sollen den Traubenhyazinthen im Übrigen nichts ausmachen, da die Trockenheit die Ausreife der Zwiebeln fördert. Vielleicht ist das der Grund, warum wir 2024 nach dem trockenen, heißen Sommer in 2023 eine so große Hyazinthenernte im Garten hatten, dass ich diese teilweise an Freunde verschenkt, oder über die SVN-Gruppe in hübsch dekorierten Töpfen angeboten hatte.

Vermehrung:

Wichtig ist zuallererst, dass die Traubenhyazinthen nach ihrer Blüte nicht abgeschnitten werden. Lediglich das Abgeblühte kann entfernt werden. Zeigen die Pflanzen vertrocknete, welke, gelbe Pflanzenteile nach ihrer Blüte, bedeutet dies, dass sie “eingezogen” sind – sie haben ihre gesamte Energie wieder in die Zwiebel gesteckt. 

Aufgrund des Platzes und Nahrungsangebotes für die Zwiebeln, sollten dichte Partien geteilt werden. Wird dies nicht gemacht, blühen die Pflanzen nicht mehr so prachtvoll und ihnen fehlt die Kraft, sich zu vermehren. Bei einer Teilung der Partien, bzw. der Mutter-Tochter-Pflanzen entsteht im Laufe der Zeit ein hübscher Blütenteppich im Garten, der nicht nur unsere Augen, sondern auch die Insekten erfreut.

Bei dicken, großen Zwiebeln kann der untere Teil laut einer Floristin etwas ausgehöhlt und die Zwiebel anschließend in feuchter Erde dunkel gelagert werden. Wird sie im Herbst ausgepflanzt, bringt sie nach ca. einem Jahr weitere kleine Traubenhyazinthen hervor.

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